
Ruhrpott
September 2024
21./22. - September - 2024 - Wochenende - ein ganz besonderes für unsere Fotogruppe. Erstmals waren wir zwei Tage auf Tour, mit Übernachtung im Hotel.
Die Bundesbahn hat uns pünktlich nach Duisburg gebracht, so dass wir wie geplant mit einer Bootstour durch den größten Binnenhafen der Welt starten konnten. Weiter ging es nach Sonnenuntergang in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Bunt beleuchtet, ist er nicht nur für Fotografen eine Reise wert. Am Sonntag stand dann die Zeche Zollverein in Essen auf dem Programm. Die Führung durch die Kohlenwäsche von Schacht XII war das Highlight der Tour. Abseits der normal zugänglichen Wege hat sich uns eine Welt des Verfalles, des Vergangenem mit Rost, Staub, Dellen und Dreck eröffnet. Absolut sehenswert.
Diese Tour hat Lust auf mehr gemacht und so wird es in 2025 definitiv eine Fortsetzung geben.

Licht & Schatten
Januar 2025
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Licht und Schatten sind grundlegende Voraussetzungen dafür, dass wir unsere Umwelt überhaupt visuell wahrnehmen können. Jedoch könnten wir weder in einer Welt voller Licht noch in einer in Schatten gehüllten etwas erkennen. Es braucht beides und je nach Verhältnis, formen sie Stimmung und Atmosphäre. Doch das ist nur die physikalische Perspektive. Genauso lassen sich Licht und Schatten auf einer moralischen, ethischen oder metaphorischen Ebene betrachten. Und genau dies ist das wunderbare an der Fotografie - ob es das in einem dunklen Studio durch einen Spot beleuchtete Model ist oder der Bettler, der in einer Welt voller Überfluss unter der Brücke nächtigen muss - wir können mit der Kamera all dies einfangen - Licht und Schatten eben.
Die Ergebnisse zum Thema Licht und Schatten konnten in den letzten Wochen im Rahmen einer Fotoausstellung im KALLE betrachtet werden. Teilgenommen haben drei Fotogruppen aus Garbsen. Hier sind unsere Beiträge.

Spiegelungen
Februar 2025
Die Online-Bibliothek Wikipedia nennt unter dem Suchbegriff Spiegelung als Erstes: „Erzeugnis eines Spiegels“. Stimmt. Und wir alle haben schon mit einem Spiegel experimentiert.
Aber fotografische gesehen, greift diese Definition zu kurz. Der zweite genannte Begriff passt da schon besser – Reflexion. Denn genau das ist es, was wir im fotografischen Sinne als Spiegelung bezeichnen – das „Zurückwerfen“ der Abbildung eines Objektes an einer Grenzfläche. Physikalisch lässt sich dies noch sehr viel genauer definieren.
Doch für uns Fotografen reicht die Erkenntnis, dass Wasser, Glas oder andere reflektierende Oberflächen auch ohne das Wissen über Wellenwiderstand und Brechungsindex, ein interessantes Gestaltungselement sind und beste Voraussetzungen bieten, mit unserer Kamera zu experimentieren um letztendlich faszinierende Bilder zu erzeugen - wie unsere Galerie beweist.

Gestische Fotografie
März 2025
Das Ziel eines jeden Fotografen ist es doch, das Hauptmotiv scharf abzubilden, oder? Na klar, mit Bewegungsunschärfe haben wir alle schon experimentiert und auch eine Blende von 1.2 lässt vieles unscharf werden.
Die gestische Fotografie geht jedoch noch einen Schritt weiter und löst sich komplett vom Dogma scharfer Bilder. Der englische Begriff dafür intentional camera movement (ICM) erklärt, wie solche Bilder entstehen - absichtliche oder bewusste Kamerabewegung. Eine ausreichend lange Verschlusszeit vorausgesetzt, reicht ein Kameraschwenk oder die Betätigung des Zooms und es entstehen schön unscharfe Bilder. Von leicht verträumt bis surrealistisch und abstrakt ist alles dabei – je nach Motiv, Belichtungszeit und Bewegung der Kamera.
Seht selbst, hier die Bilder unserer März-Aufgabe.

Berlin
August 2025
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Anfang August war Berlin das Ziel unserer diesjährigen Wochenend-Fototour. Die Stadt bietet eine schier unendliche Vielfalt an Motiven – von den allseits bekannten Sehenswürdigkeiten, den vielen Stätten der wechselvollen Vergangenheit oder dem Leben in einem Kietz - es ist für jeden Fotografen etwas dabei.
Für uns als Fotogruppe stellte sich deshalb die Frage, was wollen, was können wir uns in zwei Tagen ansehen?
Als Auftakt haben wir uns für eine geführte Tour durch den ehemaligen Flughafen Tempelhof entschieden. Danach standen der Hackesche Markt mit seinen bunten Höfen und eine Stippvisite auf dem Gendarmenmarkt auf dem Programm, Abstecher zum Denkmal für die ermordeten Juden Europas inklusive.
Am Sonntag vervollständigten eine Bootstour auf der Spree und ein Abstecher zur Oberbaumbrücke das Programm. Den Abschluss bildeten der Hauptbahnhof, der nahe Reichstag, das Bundeskanzleramt und das markante 3XN Cube-Gebäude.

Irgendwo im nirgendwo
September 2025
Im September war im KALLE der Stadt Garben eine Ausstellung unter dem Motto „Irgendwo im Nirgendwo“ geplant. Wegen eines Wasserschadens konnte diese nicht stattfinden. Wir haben uns deshalb entschlossen, unsere Beiträge hier als Monatsprojekt zu veröffentlichen.
Doch was bedeutet es, „Irgendwo im Nirgendwo“ zu sein?
Es ist zumindest nicht primär eine Frage des geografischen Ortes. Vielmehr geht es dabei um Kategorien wie Abgeschiedenheit, Leere, Vergangenheit oder Verlassenheit.
Abgeschiedenheit kann ein kreativer aber auch ein belastender Zustand sein, Vergangenheit birgt auch immer die Chance auf Verbesserung. Somit hat unser Thema auch immer etwas mit Freiheit, Entfaltung, Gemeinsamkeit oder Zukunft zutun.
Insgesamt also ein interessantes Spannungsfeld, welches jeder für sich versucht hat, fotografisch umzusetzen.

Schwarz/Weiß
November 2025
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​In der Welt der Fotografie gibt es viele Ausdrucksformen wie etwa Bewegung, Farbe, Perspektive, Abstraktion. Doch keine ist so tiefgründig und zeitlos wie die Schwarz-Weiß-Fotografie.
Die Reduktion der Realität auf zwei Farben und deren Abstufungen bewirkt eine Konzentration auf Formen, Texturen, Licht und Schatten. Hier wird jede Nuance, jede Linie oder jede Kontur zu einer Aussage.
Oftmals werden als Farbbild aufgenommene Bilder später am Computer in ein S/W-Bild umgewandelt. Doch dieses Mal haben wir bei einem Fotowalk unsere Kameras vorweg so eingestellt, dass die Welt im Sucher direkt und ohne Umwege schwarzweiß angezeigt wird. Dies führt, so haben wir erkannt, zu einer veränderten Wahrnehmung und erfordert bereits bei der Aufnahme die Konzentration auf das Wesentlich.
Ob direkt als S/W-Bild aufgenommen oder später umgewandelt – die Bilder entfalten eine ganz eigene Magie wie unsere Bildgalerie anschaulich zeigt.
